In vorkolonialer Zeit leben in Ruanda drei soziale Gruppen; sie teilen die gleiche Sprache, den gleichen Gott, das gleiche Land: Die Hutu – sie stellen die Mehrheit – betreiben Landwirtschaft, die Tutsi sind Viehzüchter, die Twa Jäger und Sammler. Erst die Kolonialmächte erklären sie zu unterschiedlichen Ethnien und stützen sich jeweils auf die Bevölkerungsgruppe, bei der sie mehr Rückhalt haben. Ab den 50er Jahren werden die Tutsi von den Hutu diskriminiert. Der Konflikt erreicht 1994 seinen Höhepunkt in einem Völkermord von Hutu an Tutsi, bei dem mindestens 800.000 Menschen ums Leben kamen.
Paul Kagame, der heutige Präsident Ruandas, gelingt es mit seiner Armee das Morden zu stoppen. Seitdem hält er die Macht in Ruanda fest in den Händen. Er versöhnte die Bevölkerung und genießt hohe Popularität. Gleichzeitig führt er das Land mit eiserner Hand und wird im Westen als Diktator gesehen. In dem Dokumentarfilm „Inkotanyi – Das Ruanda des Paul Kagame“ geht Thema auf die Rolle Kagames während des Völkermordes und die Konstruktion des heutigen Ruanda ein.
In diesem Dossier zieht ARTE Info Bilanz: Was hat sich über 20 Jahre nach dem Massaker getan? Haben sich Hutu und Tutsi tatsächlich versöhnt? Und wie wichtig ist Paul Kagame für Ruandas Zukunft?