Duma war die letzte verbliebene Hochburg der Rebellen in der Region Ost-Ghuta. Nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen sei nun die Flagge der syrischen Regierung auf einem Gebäude der Stadt gehisst worden. Das russische Verteidigungsministerium teilte zudem mit, die am Vortag entsandte Militärpolizei habe mit Patrouillen in Duma begonnen.
85 Giftgasangriffe und 2.000 Tote
Duma, neuntgrößte Stadt Syriens und Teil der Agglomeration der Hauptstadt Damaskus, war wochenlang heftig umkämpft. Am Samstag 7. April wurde das Rebellengebiet Ost-Ghuta mit Chemikalien bombardiert. Mindestens vierzig Zivilsten sollen erstickt sein. Videobilder deuteten auf Chlorgas hin. Die USA, Frankreich und Deutschland reagierten empört und wiesen dem syrischen Regime sowie Russland die Verantwortung zu.
Seit August 2013 ereigneten sich in Syrien 85 Angriffe mit Chemiewaffen. Gemäß einer Untersuchung von Human Rights Watch soll die syrische Regierung hinter 50 von 85 Angriffen stecken. Rund die Hälfte der Angriffe wurde mit Chlorgas durchgeführt. Die Giftgas-Angriffe forderten laut der Menschenrechtsorganisation 2.000 Todesopfer. Der Syrienkrieg hat bisher insgesamt 400.000 Menschenleben gekostet.
Die USA droht mit Militärschlag
Nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff im syrischen Rebellengebiet Ost-Ghuta am Samstag hatte US-Präsident Donald Trump im Kurznachrichtendienst Twitter mit einem Militärschlag gegen Syrien gedroht und dabei Russland als engen Verbündeten der Regierung von Präsident Baschar al-Assad direkt gewarnt.