Seit letztem August haben die 720 Kämpfer von Arihas Freier Armee die Stadt wieder zu 80 Prozent unter Kontrolle, aber ihnen fehlen Waffen und Munition, um Assads Soldaten endlich zurückzuschlagen. Die Syrische Armee steht weiter vor den Toren der Stadt, die städtischen Trinkwasserleitungen sind abgedreht und die Stromzufuhr unterbrochen.
Aus ein paar besetzten Hochhäusern feuern die Scharfschützen von Assads Armee auf die Passanten in den Straßen, die Geschütze der Panzer schießen wahllos ihre Granaten in die befreiten Viertel der Stadt. Die Menschen in Ariha sitzen in der Falle und sind von allem abgeschnitten: Über die Berge kommen ab und zu geschmuggelte Lebensmittel in die Stadt, Benzin und Medikamente sind seltene und kostbare Güter. Jeder kleinste Gang nach draußen ist lebensgefährlich geworden.
In den letzten Monaten starben mehr als 400 Einwohner der Stadt, tausende wurden verletzt – ein Krankenhaus aber gibt es in Ariha nicht mehr.
Eine reportage von Grégoire Deniau, Radjaa Aboudagga und Stéphane Huonnic – ARTE GEIE / Keepshooting – Frankreich 2013