Warum ein strengeres Waffengesetz in weiter Ferne liegt
Wie soll es nun weitergehen? Barack Obama betonte in seiner Rede nach dem Massaker erneut die Notwendigkeit eines schärferen Waffengesetzes: "Unsere Gebete werden nicht verhindern, dass wieder ein solches Gemetzel in Amerika angerichtet wird - nächste Woche oder in ein paar Monaten." Allerdings wirkte der US-Präsident dabei passiv und seine Worte nüchtern. Denn dass eine Gesetzesrevision in den USA wirklich erfolgreich umgesetzt wird, ist unwahrscheinlich. 2012 scheiterte Obama mit einem neuen Gesetzesentwurf im Senat. Seither hat er keinen neuen Versuch unternommen. Sein Kampf gegen die Waffenlobby scheint aussichtslos.
Lobbyisten fordern mehr Waffen an den Schulen
Während Barack Obama desillusioniert wirkt, läuft die PR-Maschinerie der Waffenlobbyisten auf Hochtouren. Am Tag des Massakers von Roseburg lud die NRA (zu deutsch: Nationale Gewehr-Vereinigung) ein neues Schulungsvideo für den optimalen Gebrauch von Schusswaffen auf Youtube hoch. Die Gewehr-Vereinigung ist in der Gesellschaft tief verankert und hat in den USA weit über 4 Millionen Mitglieder. Der Einfluss ihrer Lobbyisten reicht weit in die politischen Gremien hinein.
Und die Lobby hat ihre eigenen Vorstellungen von einer Antwort auf die zunehmende Gewalt: Schusswaffen überall in den USA legalisieren, Lehrer und Schüler ausrüsten und im Umgang mit Waffen ausbilden. Denn Waffenbesitz sei "ein menschliches Grundrecht", erklärte der junge NRA-Lobbyist Billy Johnson. Eine andere Aktivistin versucht den Menschen in einer vierminütigen Video-Präsentation die Angst vor Waffen zu nehmen.